Win or lose: So werden KMU zu Gewinnern der Post-Corona-Zeit

Aktualisiert: 14. August 2020

5 min.

Haufe Redaktion Cloud ERP Mittelstand

Gerade kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) wurden von der Corona-Krise getroffen – mit unterschiedlichen Folgen: von wirtschaftlicher Existenzbedrohung bis hin zur Entwicklung innovativer, neuer Geschäftsmodelle. Noch ist die Krise nicht überstanden. KMU müssen jetzt handeln, um ihre Widerstandsfähigkeit aus eigener Kraft zu stärken und sich aus der Krise heraus in eine erfolgreiche Post-Corona-Zeit zu manövrieren. Welche Fähigkeiten Sie hierfür benötigen? Das stellt Carsten Schröder, President of Cloud ERP bei Haufe X360, in seinem Gastartikel vor.

Mehr Agilität und Innovationskraft: Digitalisierung als Erfolgsfaktor für die Post-Corona-Zeit

Die Erfahrungen aus der Krise zeigen schon jetzt: Corona ist ein Innovationstreiber für mittelständische Unternehmen. Die Gewinnerqualitäten, die sich in dieser Zeit für KMU bewährten, gelten auch für die Zeit nach Corona: Die Fähigkeit, Prozesse an sich rapide verändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können. Und der Mut, Geschäftsmodelle ständig zu optimieren – oder gänzlich neu zu denken.

Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist die Grundlage für diese Innovationskraft. Digitale Prozesse geben einen Einblick in das Nutzerverhalten der Kunden und zeigen mögliche Optimierungen in der Supply Chain auf. Der Datenschatz, der dadurch gehoben wird, ermöglicht strategische oder taktische Entscheidungen.

Wie eine Mittelstandsumfrage von McKinsey aus dem Mai 2020 zeigt, messen 9 von 10 Unternehmen der Digitalisierung einen ungebrochen hohen Stellenwert bei. Jedes dritte Unternehmen durch Corona mehr als zuvor. Die Handlungsfelder gehen in unterschiedliche Richtungen: 68 Prozent der KMU, die sich in der Corona-Phase Umsatzzuwächse erhoffen, planen oder realisieren derzeit ein neues Geschäftsfeld mit eigenständigen digitalen Produkten oder Dienstleistungen. 27 Prozent wollen Prozesse automatisieren, 45 Prozent in 5G investieren, 36 Prozent ins Internet der Dinge und ebenfalls 36 Prozent in künstliche Intelligenz.

Die Unternehmenssteuerung über eine moderne Cloud-ERP wird zum zentralen Stellhebel für die Sicherung und Optimierung, Zukunftsfähigkeit und Agilität von KMU. Sie ermöglicht es Unternehmern, ihre Prozesse durch abteilungsübergreifende Vernetzung und Automatisierung zu optimieren und flexibel auf unvorhersehbare gesetzliche Veränderungen wie etwa die Mehrwertsteuersenkung zu reagieren. Mehr noch bilden Cloud-ERPs durch intelligente Technologien auch die Basis für smarte Forecasts für zukünftige Strategieentscheidungen.

Die Top-5-Kompetenzen für KMU, um zu Gewinnern in der Post-Corona-Ära zu werden

Kleine und mittlere Unternehmen können nach der Krise nicht mehr genauso agieren, wie zuvor. Das sind die Top-5-Kompetenzen für KMU, die dank moderner ERP-Plattformen langfristig realisiert werden können:

Post-Corona-Kompetenz Nr. 1: Innovieren Sie Ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Services

Die meisten kleineren und mittleren Unternehmen konzentrieren sich ausschließlich auf ein Geschäftsmodell. Corona hat gezeigt: Jene Unternehmen sind krisenfester, die zusätzlich zu ihrem klassischen Geschäftsmodell bereits neue, erweiterte und digitale Geschäftsmodelle etabliert haben. Ein typisches Beispiel aus der Corona-Krise ist etwa der klassische Lebensmitteleinzelhandel, der mit Online- oder Delivery-Service neue Wege zum Kunden fand. Laut einer jüngst von KfW Research durchgeführten Sondererhebung reagierten mittelständische Unternehmen verstärkt mit Innovationen auf die Corona-Krise. 27 Prozent der Unternehmen haben bereits Produkt-, Prozess- oder Geschäftsmodell-Innovationen eingeführt. Berücksichtigt man jene Unternehmen, die Innovationen bereits geplant, aber noch nicht umgesetzt haben, stoßen 43 Prozent der mittelständischen Unternehmen im Zuge der Corona-Krise Innovationen in ihrem Unternehmen an.

Dadurch lassen sich nicht nur Umsatzsteigerungen erreichen. Vielmehr können durch Diversifikation auch Risiken minimiert werden, falls das Kerngeschäft instabil geworden ist und ein erweitertes Portfolio mehr Sicherheit bringen muss. Dies erhöht die Resilienz von KMU auch nach Corona. Moderne ERP-Systeme unterstützen KMU darin, Kapazitätsengpässe zu minimieren, gesicherte (Echtzeit-) Informationen als Entscheidungsgrundlage zu nutzen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Alternativen oder neue Geschäftsmodelle zu simulieren, deren Erfolg beim Kunden anhand festgelegter KPIs gemessen werden kann.

Post-Corona-Kompetenz Nr.2: Digitalisieren Sie Ihre Wege zum Kunden und nutzen Sie Daten

Viele Wege führen zum Kunden. Diese Devise aus der Corona-Zeit gilt auch in Zukunft. Denn Unternehmen aus allen Branchen fanden trotz Ladenschließung und physischen Kontaktbeschränkungen neue Wege und Mittel, ihre Kunden zu erreichen. Damit haben sie einen Trend bestätigt: Die Zukunft der Kundenbeziehungen liegt im digital unterstützen Vertrieb und Marketing.

Kunden erwarten personalisierte Erfahrungen. Moderne Cloud-ERP-Systeme helfen nicht nur dabei, relevante Daten rund um den Kunden und deren Interaktionen mit Unternehmen zu erheben und zu analysieren. Sie ermöglichen auch die Entwicklung und Personalisierung neuer, digitaler Kanäle für die Kundenkommunikation und -beziehung. Dies geht mithilfe von Kundenportalen oder durch Webseiten, E-Commerce-Kanäle und digitale Bezahlmethoden. Diese können durch Schnittstellen direkt in ein ERP integriert werden. Intelligente ERPs nutzen außerdem künstliche Intelligenz, um relevante Verhaltensveränderungen und -muster der Kunden und Partner zu analysieren und Beziehungen und Services entsprechend anzupassen.

Post-Corona-Kompetenz Nr. 3: Optimieren Sie Ihre Prozesse digital und automatisiert

In der Post-Corona-Zeit gehört auch die Fähigkeit, Prozesse durch Automatisierung zu optimieren, zu wichtigen Grundfähigkeiten von KMU. Hierzu gehört es, Abläufe zu beschleunigen, Prozesse flächendeckend zu beobachten und auf Basis gesicherter (Echtzeit-) Informationen taktisch relevante Entscheidungen zu treffen. Dadurch konnten manche Unternehmen sogar während der Krise Potenziale entdecken, die einen höheren Kundennutzen bieten. Und das alles vom Home-Office aus, das auch in der Zeit nach Corona Bestand haben wird. Denn dank der Abbildung relevanter Unternehmensprozesse in der Cloud sind viele Tätigkeiten der Mitarbeiter auch aus dem Home-Office problemlos möglich, haben sie doch von überall und jederzeit Zugriff auf Echtzeit-Daten.

Post-Corona-Kompetenz Nr.4: Bauen Sie auf resiliente und vernetzte Supply Chains

Der Ausbruch der Corona-Pandemie hatte auch für die zunehmend vernetzten Lieferketten von KMU erhebliche Auswirkungen. Geschlossene Produktionsstätten führten zu Produktionsausfällen, -einbußen oder gar zum Stillstand. Welche Lehren lassen sich für die Post-Corona-Zeit für KMU ziehen? Jene Unternehmen kommen bislang gut durch die Krise, die ihr Lieferantenportfolio klug verteilt und starke Partnerschaften sowie eine hohe Transparenz und Flexibilität in der Lieferkette entwickelt haben.

Vernetzung der und automatisiertes Echtzeittracking von Lagerbeständen und Lieferzeitpunkten unterschiedlicher Lieferanten können die Bestellerfüllung von Kunden nicht nur reibungslos gewährleisten, sondern ihm durch Omnichannel sogar vielfältige Angebote rund um Abhol- und Versandorte oder Retouremöglichkeiten bieten. Durch die Optimierung der einzelnen Prozessschritte und frühzeitiges Eingreifen in die Logistikkette können Kosten gespart und die Kundenzufriedenheit durch schnellere und transparente Auslieferung erhöht werden. All dies ermöglichen moderne ERP-Systeme vollintegriert und automatisiert.

Post-Corona-Kompetenz Nr. 5: Setzen Sie auf flexible Arbeitsmodelle und neue Führung

Flexiblere Formen der Zusammenarbeit haben zugenommen. Die Corona-Krise hat Trends wie Home-Office, dezentrale Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter und Vertrauen als Führungskompetenz beschleunigt. In den ersten Corona-Wochen mussten viele Unternehmen im Handumdrehen auf agile Managementmethoden umschwenken. Diese werden auch nach der Krise Bestand haben. Moderne ERP-Plattformen können Grundlage und Beschleuniger des „Remote-Unternehmens“ auch im Mittelstand werden, versorgen sie doch Mitarbeiter und Management nicht nur mit den relevanten Kollaborationstools und -technologien, sondern auch allen Prozessdaten und Modulen, die für die Performance wichtig sind. Und zwar überall, von jedem Device.

Fazit: Moderne ERP-Plattform als Gewinngarantie für die Post-Corona-Zeit

Keine der Post-Corona-Kompetenzen sollten isoliert betrachtet werden. Nur im synchronisierten Zusammenspiel ermöglichen sie KMU die nötige Innovationskraft und Unternehmensagilität, die sie brauchen, um aus den Erfahrungen der Corona-Krise lernen und sich für die Zukunft schlagkräftig aufstellen zu können.

„Die Unternehmenssteuerung über eine moderne Cloud-ERP wird zum zentralen Stellhebel für die Sicherung und Optimierung, Zukunftsfähigkeit und Agilität von KMU.“


Wichtigster Stellhebel dafür ist der Wechsel auf eine moderne Cloud-ERP-Plattform wie Haufe X360. Diese kann als vollintegrierte Unternehmensplattform zum Einen alle Kernprozesse des Unternehmens transparent abbilden und vernetzen. Darüber hinaus ermöglicht sie durch branchenspezifische Funktionalitäten und schnittstellenbasierte Erweiterungen, wie zum Beispiel eCommerce, das Vordringen in neue Geschäftsmodelle und -welten.