Vom Filialvertrieb zum grenzenlosen Einkaufsvergnügen

Aktualisiert: 16. September 2019

4 min.

Haufe Redaktion Mittelstand Handel & Vertrieb

Wo haben Sie das letzte Mal etwas gekauft? Im Bekleidungs-Geschäft in der Fußgängerzone oder beim Baumarkt im Industriegebiet? Wenn es nicht gerade das Frühstücksbrötchen war, ist die Chance groß, dass Sie online gekauft haben: Der E-Commerce-Anteil am Handel nimmt seit Jahren zu. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie als Händler Ihr Stück vom E-Commerce-Kuchen abbekommen und welche Entwicklungen noch in den Startlöchern stehen.

Allein 2018 hat der Onlinehandel in Deutschland um 10 % zugelegt und rund 63 Milliarden Euro erwirtschaftet. Und die Entwicklung geht immer weiter. Laut „Branchenreport Onlinehandel“ des IFH Köln entsteht eine Dynamik unter anderem dadurch, dass Online-Shopping zunehmend auch für Personen höheren Alters interessant wird. Einer Umfrage des Technologieunternehmens Criteo zufolge geben Kunden umso mehr Geld aus, je mehr Kanäle sie auf dem Weg zum Kauf eines Produktes nutzen. Nutzen sie mindestens vier Kanäle entlang ihrer Customer Journey, geben sie am Ende im Schnitt 18 Prozent mehr in einem Geschäft aus. Neben dem eigenen Online-Shop zählen auch verschiedene Social-Media-Angebote, Google Shopping, Blogs und auch der Katalog zu den möglichen Kanälen.

Lesen Sie hier, welche Handelstrends die Zukunft prägen - und wie Unternehmen diese am besten umsetzen können.

Die gute Nachricht für Verkäufer: Es ist heute so einfach wie nie zuvor, ins E-Commerce einzusteigen. Dank moderner Cloud-Plattformen können Sie einen Onlineshop ohne Programmierkenntnisse aufsetzen. In der Cloud können Sie ihn betreiben, ohne eine eigene IT-Infrastruktur zu benötigen. Und im Extremfall des Streckenhandels – heute eher bekannt unter dem Buzzword Dropshipping – benötigen Sie nicht einmal mehr ein eigenes Lager. Ihr Shop ist hierbei „nur“ die Verkaufsplattform, die Ware wird nach der Bestellung direkt vom Großhändler an den Kunden versendet. So lassen sich immer mehr Aufgaben auslagern oder komplett automatisieren.

Erfolgreicher E-Commerce heißt, es dem Kunden so einfach wie möglich zu machen

Vertiefen Sie sich aber lieber nicht zu lange in die Vorstellung, in Bali am Strand zu liegen, während Ihre Produkte sich von selbst verkaufen und versenden. Dieses Ideal, das zum Beispiel in Bestsellern wie Timothy Ferriss‘ „Die 4-Stunden-Woche“ propagiert wird, ist eben genau das: Eine Idealvorstellung, die in der Wirklichkeit nur schwer erreicht wird. Denn im E-Commerce erfolgreich zu sein heißt, es seinen Kunden so einfach wie möglich zu machen. Und das macht Arbeit.

Viele Menschen assoziieren „Online-Shopping“ automatisch mit Amazon. Die Einfachheit sowie der Komfort beim Versand und Retouren schüren bei Kunden heute eine ganz neue Erwartungshaltung: Früher wurde bei Tante Gisela an der Ecke gekauft. Heute kaufen Kunden online und können hier so gut wie alles bekommen. Noch dazu haben sie die absolute Transparenz über Preise, Lieferzeiten etc. Der Kauf per „1-Click“ sowie kostenloser Versand und Rückversand sind für sie eher die Norm als die Ausnahme.

Mit diesem Maß an Einkaufs-Komfort können die meisten Online-Händler nur mithalten, wenn sie Ihre Kunden genau kennen. Denn nur wer seine Kunden genau kennt, kann sie effizient zum Warenkorb leiten. Wo kaufen Ihre „Wunschkunden“? Wie bewegen sie sich im Internet? Welche Fragen stellen sie sich? Eine geeignete Shop-Lösung kann Ihnen dabei helfen, Ihre Kunden mit der Zeit immer besser kennenzulernen.

Shop und ERP aus einer Hand

Wer das Thema E-Commerce professionell und langfristig erfolgreich angehen will, tut gut daran, seine Shop-Lösung mit Bedacht auszuwählen. Eine Anbindung an das eingesetzte ERP bringt große Vorteile. Mit Haufe X360 erhalten Sie alles aus einer Hand: Mit der digitalen Unternehmensplattform haben Sie Warenbestände, Lieferanten und Kunden stets im Blick. Der Online-Shop ist direkt daran angebunden und zeigt daher immer die aktuellen Bestände und Preise an. Als Verkäufer können Sie datengetrieben arbeiten und so die Bedürfnisse des Kunden optimal bedienen.

Dass sich die Vertriebskanäle ändern, heißt aber keineswegs, dass nur noch online zählt. Ganz im Gegenteil: Die große Kunst ist es, online und offline zu verbinden.

Mit Omnichannel-Vertrieb zur durchgängigen Kundenerfahrung

Um noch einmal auf Ihr Frühstücksbrötchen aus der Einleitung zurückzukommen: Es ist gar nicht so unmöglich, dass Sie auch dieses in Zukunft online kaufen. Handelsketten wie Real oder Rewe experimentieren schon seit geraumer Zeit mit Lieferangeboten in Ballungsgebieten. Aldi Süd bietet seit 2017 den Service „Aldi liefert“. Dieser ist seit September 2019 auch im Einzugsgebiet von Aldi Nord verfügbar. Und auch der Platzhirsch im E-Commerce bietet schon seit 2017 mit „Amazon Fresh“ einen Lebensmittellieferdienst.

Gleichzeitig steigt Amazon mit der Supermarktkette „Amazon Go“ immer stärker ins Filialgeschäft ein. Klassische Einzelhändler weiten ihr Angebot also auf online aus, während Online-Marktplätze stationäre Filialen eröffnen. Und dann gibt es da noch die Mischformen nach dem Prinzip „online bestellen, im Markt abholen“. So werden neue Vertriebspotentiale genutzt. Diese Chance nutzen nicht nur die großen Konzerne, wie viele Beispiele erfolgreicher Nischen-Händler mit Markt und Online-Shop zeigen. Wenn dort einmal etwas im Ladengeschäft nicht auf Lager ist, kann es dem Kunden trotzdem angeboten und dann zugeschickt werden.

Kunden können über immer mehr Kanäle im Kontakt mit einem Unternehmen sein – in der Filiale, im Online-Shop, auf einem Blog, per Chat oder App. Wirklicher Omnichannel-Vertrieb ist das jedoch erst, wenn das Unternehmen eine Konsistenz zwischen den verschiedenen Kanälen herstellt und dadurch ein durchgängiges Kundenerlebnis schafft. Mit Haufe X360 gelingt das, denn Sie erhalten eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden. Sie behalten alle Aktivitäten des Kunden, ganz gleich ob online oder offline, im Blick und können den Vertriebsprozess datengetrieben steuern.

So sorgen Sie für den grenzenloses Einkaufsvergnügen

Das Geheimnis einer funktionierenden Omnichannel-Strategie ist es, den Kunden über mehrere Touchpoints hinweg konsistente, aber einzigartige und kontextabhängige Markenerlebnisse zu bieten. Das gelingt nur, wenn Sie Ihre Kunden und die Customer Journey besser kennenlernen. Kombinieren Sie sämtliche Daten rund um den Kunden und Sie können das Zusammenspiel zwischen Online, stationärem Handel, Social Media und persönlichem Austausch besser verstehen.

Der Handel ist so sehr in Bewegung wie noch nie. Bleiben Sie nicht stehen!