Wie KMUs von Fintech-Lösungen profitieren

Neue Geschäftsmodelle für Finanzdienstleistungen boomen, junge Startups und Fintech-Unternehmen präsentieren laufend innovative Produkte. Es ist ein dynamischer Markt, den es sich lohnt, zu beobachten. Denn von solchen Produkten können KMUs und deren Kunden profitieren – ohne großen Aufwand, denn in modernen ERP-Systemen sind Möglichkeiten für solche Schnittstellen bereits angelegt.

Kundenorientierter Service: Verschiedene Bezahlmöglichkeiten anbieten

PayPal, Payback oder Klarna, wer diese Dienstleistungen kennt, der weiß, was Kundenorientierung bedeutet. Die Namen stehen für Schnelligkeit und unkompliziertes Bezahlen und sie zeichnen sich durch hochgradig kundenfreundliche Services aus. Gerade Händler sollten die Chance nutzen und unterschiedliche Bezahlmöglichkeiten anbieten, um das Gesamtkundenerlebnis schneller, sicherer und einfacher zu gestalten. Denn inzwischen bieten sogar kleine Onlineshops gleich mehrere Bezahlmöglichkeiten an, POS-Lösungen, also Point of Sale, sind inzwischen ein Erfolgselement im Einzelhandel und sollten auch bei Bezahlvorgängen von KMUs zum Standard gehören. In immer mehr Bereichen werden Kunden mit neuen Technologien und Möglichkeiten verwöhnt. Usability und Schnelligkeit wird zur täglichen Selbstverständlichkeit und das sollten auch Unternehmen nicht ignorieren.

Warum Fintech-Lösungen wichtig für KMUs sind

99 Prozent der Konsumenten kennen inzwischen PayPal, wie das Handelsjournal durch die Brancheninsider ECC-Payment-Studie belegt, mehrere Bezahlmöglichkeiten können sich zudem positiv auf die Umsatzsteigerung auswirken und es lassen sich damit sogar neue Kunden gewinnen.

Wer also Fintech nutzt, der stellt nicht nur den Kunden radikal in den Fokus, er nutzt auch optimal die Möglichkeiten der Digitalisierung durch diese neuen Services. Entsprechende Schnittstellen sind heute in ERP-Systemen angelegt, es ist nicht mehr hochkomplex, teuer und schwierig zu implementieren, mittlerweile existieren ERP-Systeme in allen erdenklichen Größen und für verschiedenste Anforderungen. Es gibt also kein Argument die Einführung solcher Technologien wegen zu hohem Aufwand nicht anzugehen. Wer die Möglichkeiten an dieser Stelle nicht ausschöpft, der überlässt das Feld den Wettbewerbern.

Die Fintech-Szene im Blick behalten

Die Technologien aus der Fintech-Szene sind letztlich nur ein weiteres Beispiel wie die digitale Transformation etablierte Branchen den Bezahlmarkt umkrempeln. Zwar nutzen die meisten Konsumenten derzeit noch klassische Finanzdienstleistungen von Banken, das kann sich jedoch bald schon ändern. Technologien aus dem Fintech-Bereich bringen die etablierte Bankenbranche in Bedrängnis. Schon 2019 hieß die Prognose einer Studie des Beratungsunternehmens Accenture, dass die Banken bis 2025 mehr als 14 Prozent des Branchenumsatzes, also 280 Milliarden US-Dollar, an Fintechs verlieren würden. Doch die gute Nachricht ist, dass gerade KMUs und Händler von diesen Entwicklungen profitieren können. Denn es ist gar nicht schwierig, solche vielfältigen Möglichkeiten und Technologien auch den eigenen Kunden anzubieten, setzt man nur auf eine ERP-Lösung als offene Architektur, einer Cloud statt On-premises ERP.

Folglich lohnt es sich die Fintech-Szene mit ihren Produktlösungen zu Krediten, Finanzierung oder Vermögensmanagement und den Zahlungsmarkt mit seinen Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Der Blick sollte auf ganz verschiedenen Technologien liegen, denn die Frage ist, was für die eigenen Kunden passt und welche Lösungen durch die ERP Cloud-Welt als nächstes abgedeckt sind.

Kryptowährung Bitcoin: Zahlungsmittel mit ungeahnten Möglichkeiten

Ein interessantes Beispiel, warum es sich besonders lohnt, die Entwicklungen neuer Technologien zu verfolgen ist die digitale Währung Bitcoin. Die dezentrale Kryptowährung entstand bereits 2009, hatte Ende 2017 den Durchbruch geschafft, war zwischenzeitlich rund 20.000 Dollar wert und ist bis heute ein beliebtes, virtuelles Investitionsobjekt. Der Bitcoin brachte die sogenannte Blockchain-Technologie mit, ein revolutionäres Prinzip, das wie eine verteilte, öffentliche Datenbank funktioniert und Transaktionsdaten transparent und sicher macht.

Inzwischen kommt der Bitcoin auch als Bezahlmöglichkeit mit einem Mix von Euro und Bitcoin zum Einsatz. Der Kunde sendet den zu bezahlenden Betrag kostenlos an einen „Wallet“ des Unternehmens, dabei handelt es sich um ein digitales Portemonnaie, beispielsweise über Smartphone-Apps und es besteht letztlich kein Unterschied zu einer Barzahlung. Neben digitalen Währungen wie Ethereum, Ripple oder Litecoin zeigt der Bitcoin exemplarisch am besten auf, wie innovativ und zugleich dynamisch die Fintech-Szene ist: Zwischen Entwicklern und innerhalb der Communities entwickeln sich immer wieder neue Wettkämpfe mit dem Ziel die beste Lösung zu finden. Man darf gespannt sein, an welchen neuen Produkten derzeit bereits geschliffen wird und wovon als nächstes Unternehmen und letztlich auch deren Kunden profitieren werden.

Und das Schönste dabei ist, dass durch die Flexibilität unzähliger Schnittstellen einer ERP-Cloud, problemlos solche Möglichkeiten adaptiert und mit Haufe X360 verbunden werden können, um sie selbst anzubieten. Schnittstellen lassen sich unkompliziert an eine Cloud ERP anhängen, um das Geschäftsmodell für die eigenen Kunden zu testen. Rentiert sich die Schnittstelle jedoch nicht, ist sie ganz einfach wieder zu deaktivieren.

Sicherheit: Neue Technologien reduzieren Risiken

Doch neben den Bezahlmöglichkeiten, die ein Bitcoin ebenfalls bieten mag, ist für ERP-Systeme vor allem die Blockchain-Technologie an sich interessant, da es keine sicherere Möglichkeit für automatisierte Transaktionen, Rechnungen oder Versandbelege gibt. Detailliert können mit diesem Prinzip jegliche Handlungen nachverfolgt werden, Betrug ist quasi für alle Beteiligten ausschließbar, da maximale Transparenz herrscht.

Gerade bei Geldtransaktionen mit Zeitstempeln und bei sehr komplexen Unternehmensprozessen bietet sich das besonders an, sogar Banken und das Weltwirtschaftsforum sehen großes Potenzial in der Nutzung von Kryptowährungen bzw. Blockchains. Schon heute verfügen neue ERP-Systeme über aktuelle Verschlüsselungstechnologien und reduzieren das Risiko, beispielsweise von Datendiebstahl auf ein Minimum. Wer an diesen Stellen also spart, der handelt leichtsinnig, denn die Möglichkeiten sind da.

Zukunftstechnologien vereint in den neusten ERP-Systemen

Und die neue Generation von Cloud ERP-Systemen vereint noch weitere Zukunftstechnologien in sich und erleichtert den Unternehmen bzw. den Menschen die in Büros oder Maschinenhallen arbeiten, inzwischen sogar Entscheidungen: Das ERP-System erhält durch das IoT (Internet of Things), bzw. von miteinander vernetzten Geräten, Sensoren oder Anlagen, nicht nur Informationen in Echtzeit, es bereitet diese Business-Daten auch auf und stellt die Ergebnisse miteinander in Beziehung, um Mitarbeitern Handlungsoptionen zu verdeutlichen.

Denn diese ERP-Systeme analysieren nicht mehr nur Daten, sie interpretieren und liefern Ergebnisse. Und sie beziehen mehrere Handlungsoptionen ein, indem sie den dazugehörigen Kontext, woher die Informationen kommen, mitberücksichtigen. Unabhängig von der Komplexität findet ein Austausch von Informationen über das gesamte Unternehmen hinweg statt, dennoch es gibt aber auch eine Zentrale, wo die Daten für einen besseren Überblick gesichtet, gebündelt und an einen Entscheider vermittelt werden, um sie dann wieder zu verteilen.

Ein ERP-System wird mit diesen Möglichkeiten zum Selbstlerner und hilft Unternehmen dabei, noch bessere Entscheidungen zu treffen. Carsten Schröder, President of Cloud ERP bei Haufe X360 geht sogar so weit, durch den Einsatz neuer Technologien, von einem „digitalen Unternehmensberater“ zu sprechen. Voraussetzung ist ein ERP-System mit offener Architektur oder zumindest, dass im ERP-System die Weichen für solche Technologien gestellt sind und die Produktstrategie des Herstellers daran orientiert ist.

Wichtig ist beispielsweise, ob das ERP-System bereits über eine integrierte KI verfügt und wie die Entwicklungspläne des ERP-Providers aussehen. Die Infrastruktur sollte die zentralen ERP-Webdienste, Anwendungen sowie Echtzeit-Überwachung anbieten, um einen stetigen Datenstrom an die KI und Algorithmen für maschinelles Lernen zu liefern. Wenn solche ERP-Systeme und Fintech-Lösungen nicht genutzt, sondern ignoriert werden, kann sich das bereits heute, aber erst recht in den nächsten Jahren negativ auswirken. Denn Fintech macht möglicherweise den Unterschied aus, zwischen Ihnen und Ihren Wettbewerbern, zwischen Effizienz und Technologie-Ignoranz und dadurch letztlich auch zwischen Geschäftswachstum und Stagnation.