ERP – Internet of Things

Aktualisiert: 27. September 2022

7 min.

Haufe Redaktion Cloud ERP Innovation & Technologie

Internet of Things (IOT) – das Internet der Dinge wird immer mehr zur Schlüsseltechnologie des aktuellen Jahrzehnts. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch in mittelständischen Unternehmen durch. Moderne ERP-Systeme bilden die technologische Plattform, auf der alle wichtigen Daten zusammenlaufen. Schon jetzt steht fest: Im Zusammenspiel von ERP und Internet of Things liegen die Chancen der Zukunft.

Was bedeutet „Internet of Things“?

Die digitale Revolution ist in vollem Gange. Leise, aber mit großer Dynamik lösen digitale Strukturen die althergebrachte Art und Weise ab, wie Unternehmen funktionieren. Welche Möglichkeiten und Chancen die ganzheitliche Vernetzung bietet, veranschaulicht die Industrie 4.0. Smarte Fabriken sind gekennzeichnet von Produktionsumgebungen, die sich selbst organisieren. Dem Internet der Dinge (IOT / Internet of Things) kommt in Kombination mit einem ERP für die Produktion eine zentrale Rolle zu.

Wie lautet die Definition von Internet of Things?

Gut zu wissen: Der Begriff „Industrial Internet of Things“ (IIoT) ist eine Unterkategorie des IOT und bezeichnet IOT-Technologien, die in industriellen Umgebungen eingesetzt werden. Allgemein gilt IIoT als eine Schlüsseltechnologie der Industrie 4.0.  

Als IOT wird allgemein ein Netzwerk aus vielen unterschiedlichen Geräten bezeichnet. Diese sammeln Daten über Produktionsbedingungen, Standorte oder andere Parameter und kommunizieren über ein Netzwerk miteinander. Im Idealfall ist die Verknüpfung dieser Systeme so ausgelegt, dass sogar eigene Reaktionen dieser smarten Geräte erfolgen können. Ein vernetztes Gesamtsystem sorgt dafür, dass Maschinen, Geräte und Produkte mitdenken – und auch handeln.

Ein manuelles Eingreifen von Mitarbeitern ist damit nicht mehr erforderlich. Die Prozesse laufen vollständig automatisiert ab und kontrollieren sich selbst. Was klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist längst Realität in vielen deutschen Unternehmen. Mit digitalen Modernisierungen steigern inzwischen immer mehr mittelständische Betriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Anwendungsbereiche

IoT betrifft alle produzierenden Unternehmen. Auch wenn die betriebliche Effizienz von produzierenden Unternehmen zurzeit überdurchschnittlich vom IoT profitiert: Zu erwarten ist, dass alle Bereiche der Wirtschaft langfristig nicht an vernetzten Strukturen mit entsprechend angebundenen „Dingen“ vorbeikommen.

Aktuelle Erkenntnisse der Fertigungsindustrie zeigen, dass neben der eigentlichen Produktion alle Unternehmensbereiche vom IoT profitieren. Das „Internet der Dinge“ unterstützt das Ressourcen-, Materialmanagement und die Qualitätssicherung – ebenso, wie den Bereich Logistik (z. B. Asset Tracking).

Hinsichtlich des IoT-Nutzens herrscht in der Wirtschaft eine selten zu beobachtende Einigkeit: Die Effizienzvorteile sind unstrittig und können branchenübergreifend genutzt werden – einschließlich der Service-Leistungen sowie des gesamten Supply Chain Managements bis zu den Lieferketten. Eine entsprechende digitale ERP-Plattform vorausgesetzt, wird IoT als Schlüsseltechnologie betrachtet, die enorme Wettbewerbsvorteile mit sich bringt.

Chancen

Vor allem das Zusammenspiel leistungsfähiger ERP-Systeme mit dem IoT bietet Unternehmen eine Fülle an Vorteilen – zumindest dann, wenn beide Bereiche optimal aufeinander abgestimmt sind. Klar ist: Mit der Umsetzung eines IoT-Projekts wächst das anfallende Datenvolumen enorm an. Aus der Integration von Maschinen, Geräten und Produkten in das ERP-System resultieren allerdings zahlreiche Vorteile.

Chancen des Zusammenspiels von ERP und IoT:

  • Zentrale Steuerung
  • Predictive Maintenance
  • Steigerung der Innovationskraft


Zentrale Steuerung

Zahlreiche RFID-Chips und Sensoren sorgen dafür, dass ein leistungsfähiges ERP-System kontinuierlich Informationen über den Ist-Zustand sämtlicher Unternehmensprozesse erhält. Damit sorgt das ERP für transparente Bedingungen im Unternehmen. Das System bereitet die Rohdaten auf, sodass der aktuelle Stand der „Dinge“ in Echtzeit zur Verfügung steht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bieten die Möglichkeit, Prozesse durch Automatisierungen zu optimieren.

Ein Beispiel: Mithilfe moderner Sensorik erhält ein ERP-System die Information, dass die Fertigung von Bauteilen, die zur Weiterverarbeitung vorgesehen sind, weniger Zeit benötigen als geplant. In der Folge greift die Selbststeuerung: Das System setzt neue Beziehungen und sorgt dafür, dass der Workflow künftig effektiver und effizienter abläuft. Dahinter verbirgt sich selbst erlernende Künstliche Intelligenz (KI). Manuelle Eingriffe sind dazu nicht mehr erforderlich.

Predicitive Maintenance

Mithilfe von Sensoren und RFID-Chips lassen sich wichtige Erkenntnisse hinsichtlich anstehender Wartungen oder Reparaturen gewinnen. Vor dem Hintergrund der Datenerhebung in Echtzeit sind ERP-Systeme in der Lage, vorausschauende Wartungen – sogenannte Predictive Maintenance – zu planen. In der Folge steigt die Verfügbarkeit von Anlagen und Maschinen, weil Ausfallzeiten exakt terminiert werden können. Gleichzeitig steigt die Flexibilität in den Unternehmen. Hinzu kommt, dass proaktive Wartungen und Reparaturen Störzeiten reduzieren.

Innovation

Die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) im wirtschaftlichen Umfeld verfügt über eine vergleichsweise kurze Vergangenheit in deutschen Unternehmen. Bereits jetzt hat sich aber gezeigt, dass die Auswertung und Analyse von Maschinendaten ständig neue, unerwartete Erkenntnisse zutage fördert. In der Praxis führt das nicht nur zu Optimierungen im Hinblick auf die Effizienz der Prozesse. Vielmehr schaffen die Datenauswertungen Raum für Neues. Immer häufiger basieren Innovationen auf den Informationen der Datenerhebung. Welches Innovationspotenzial langfristig auf IoT basieren werden, lässt sich zurzeit noch nicht seriös beurteilen.

Risiken

Dort, wo moderne Technik neue Chancen und Möglichkeiten versprechen, müssen Unternehmen in aller Regel auch mit Risiken und Herausforderungen rechnen. Welchen Stellenwert mögliche Nachteile haben, müssen die Betriebe beurteilen.

Mit der Entscheidung, ein ERP-System um das IoT zu erweitern, sind u.a. folgende Herausforderungen verbunden:

  • Big Data
  • IT-Sicherheit
  • Kosten


Big Data

Eine Vielzahl von RFID-Chips und Sensoren sammelt unaufhörlich Daten über Fertigungsprozesse und viele weitere Bereiche eines Unternehmens. Die Informationsflut sorgt für riesige Datenmengen. Allerdings handelt es sich dabei vielfach um Rohdaten. Wenn ein Sensor beispielsweise die Raumtemperatur erfasst und an ein ERP-System kommuniziert, dann liegt es an der Software, Verantwortlichen und Unternehmen, diese Informationen zu verarbeiten und zu interpretieren.

Bewegt sich die gemessene Temperatur nicht in der gewünschten Höhe, werden über automatisierte Routinen mithilfe bestehender Schnittstellen zuvor definierte Maßnahmen selbstständig eingeleitet. Dadurch entstehen weitere Daten, die wiederum eingeordnet werden müssen. Am Beispiel wird deutlich, dass Big Data für Unternehmen eine große Herausforderung darstellt. Das gilt umso mehr, als in IoT-Strukturen auch Komponenten vernetzt sind, die sensible Daten erheben.

IT-Sicherheit

Vor dem Hintergrund verheerender Hackerangriffe ist das Thema IT-Sicherheit von überdauernder Aktualität. Die Gefahr von Cyber-Attacken ist real, mit effektiven Cyber-Security-Maßnahmen lässt sich das Risiko jedoch minimieren. Grundsätzlich aber gilt: Je weiter die Vernetzung und damit die Digitalisierung eines Unternehmens voranschreitet, desto stärker steigt das potenzielle Risiko einer Cyber-Attacke. Nach wie vor ist jedoch sogenannte Ransomware die größte Bedrohung. Entsprechende Schadprogramme kommen meist als E-Mail-Anhänge ins eigene System.

Unternehmen, die den Weg in Richtung IoT gehen, sind aufgefordert, das Thema Sicherheit ebenso engagiert anzugehen und das IT-Sicherheitslevel anzuheben. Ausweg bei fehlendem eigenem Know-how sind hier Cloud-basierte ERP-Systeme wie Haufe X360. Weil die Distribution dem Prinzip „Software as a Service“ (SaaS) folgt, erhalten Kunden auch „Security as a Service“. Vor diesem Hintergrund bieten Cloud-basierte ERP-Systeme für kleine und mittlere Unternehmen in aller Regel viele Vorteile.

Kosten

Modernste Technik gibt es nicht zum Nulltarif – Effektivität, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit ebenfalls nicht. Vor diesem Hintergrund sind Investitionen in ein ERP-System für Unternehmen immer eine Herausforderung. Gleiches gilt für das IoT. Die Vernetzung von Maschinen und Anlagen durch moderne Sensortechnik erfordert ein eigenes Budget. Beides ist zwingend erforderlich, sofern mit der Digitalisierung auch die Automatisierung vorangetrieben werden soll. Kosten für Schulungen, Software und IT-Sicherheit sind weitere Punkte, die bei einer Entscheidung für ERP und IoT Berücksichtigung finden sollten.

Die Erfahrung zeigt: Vor allem für KMU haben sich hinsichtlich der ERP-Auswahl Cloud-Lösungen als Standard etabliert. Die Kosten moderner ERP-Systeme variieren. Allerdings sind Cloud-basierte ERP-Lösungen gut skalierbar und damit eine zukunftssichere Lösung. Hinzu kommt, dass der Aufwand für IT-Sicherheit vergleichsweise gering ausfällt.

Cloud-ERP-System und ERP-Module von Haufe X360

Die Erweiterung eines Cloud-basierten Haufe X360 ERP-Systems mit IoT-Technologien weist den Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Zu dieser Erkenntnis kommen immer mehr KMU. Kein Wunder, denn: Durch das Distributionsprinzip „Software as a Service“ verfügt Haufe X360 über ein kalkulierbares Kostenmodell mit höchstmöglicher IT-Sicherheit.

Bei Bedarf wächst Haufe X360 mit dem Unternehmen. Konfiguration und Schulungen sind obligatorischer Bestandteil einer Vereinbarung. Mit einer Fülle an Modulen und Schnittstellen lassen sich individuelle Anforderungen realisieren.